Hammerschläge in der Kirche
Am Freitag vor den Osterferien waren laute Hammerschläge in der Kirche zu hören. 200 Kinder und Jugendliche saßen in den Bänken. Es war ganz still. Nur die harten Schläge auf die Nägel hallten durch den Raum. Mit Wucht wurden die Bitten und Fürbitten, die Sorgen und Ängste von einem Mädchen auf ein Holzkreuz genagelt. Langsam trugen große Schüler das Kreuz nach vorne. Beim Betrachten großer Fotos mit dem Beamer auf einer Leinwand wurde uns bewusst, wie oft das Leben durchkreuzt wird von Gefangenschaft, Unfreiheit, Schmerz, Versagen, Folter, unerwartetem Tod, Einsamkeit. Viele der Situationen sind uns vertraut, aus dem eigenen Leben, aus den Nachrichten. Schülerinnen und Schüler hatten ihre Gedanken dazu aufgeschrieben und lasen sie vor. Die hohlen Schläge des Hammers ließen uns erahnen, dass Jesus auf seinem Weg zum Kreuz auch all diese Stationen selbst erlebt und erlitten hat. Und dass er mit uns mitgeht, wenn es uns schlecht geht und wir dringend Hilfe brauchen. Mit Blick auf das letzte Bild, das ein Gänseblümchen zeigte, das aus dem Asphalt wuchs und blühte, nachdem alles Schwere nach vorne zu Gott getragen worden war, drückten die Worte des Schlussliedes unsere Hoffnung aus: Du bist der Atem der Ewigkeit, du bist der Weg in die neue Zeit. du bist das Leben, Gott.
A. Riebandt
A. Riebandt